Voller Fokus mit Read-it-later-App „Instapaper“

Kadaschi: Read-it-later mit Instapaper

Ich lese viel und gerne. Aber gerade beim Surfen durch das Internet gibt es so viele Möglichkeiten, abgelenkt zu werden. Ich versuche mich dagegen zu wehren, mit einer Read-it-Later-App. Lange habe ich dafür den bekannten Dienst Pocket genutzt, mittlerweile bin ich auf Instapaper umgestiegen. Ich verrate dir aber gerne, welche Vorzüge diese Apps haben und zeige dir meine aktuellen Workflows zu dem Thema.

Was ist eine Read-it-later App?

Der Name sagt es eigentlich schon aus. Mit einer „Read-it-later-App“ hast du die Möglichkeit, verschiedene Inhalte (Text, Tweets, Videos, etc.) für später zu speichern, damit diese nicht verloren gehen. Das Ziel ist es, einen fokussierten Arbeitsablauf zu gewährleisten und die Inhalte für später in einer Art „Archiv“ vorzuhalten. Über verschiedene Endgeräte kannst du mit einer entsprechenden App auf die Inhalte zugreifen und diese von überall (Handy, Tablet oder im Webbrowser) konsumieren, wenn du die entsprechende Zeit hast. Natürlich ist es das auch alles mit einem Notiztool (wie Evernote oder RoamResearch) möglich, dagegen sprechen aber die zusätzlichen Funktionalitäten. So können verschiedene Dienste über Schnittstellen angesprochen werden, um diese automatisiert z.B. in Readwise oder Evernote zu synchronisieren. Mehr dazu gibt es im Abschnitt meines Workflows mit der App meiner Wahl: Instapaper.

Welche sind die bekanntesten Apps?

Ich habe jahrelang die kostenlose Variante von Pocket genutzt und war damit als reine App auch zufrieden. Allerdings hatte ich schon immer das Problem, dass ich gerne bestimmte Inhalte markieren und Kommentare schreiben wollte. Das war kostenlos nur bei drei Artikeln im Monat möglich. Nach dem Online-Kurs „Building a Second Brain“ (hier geht es zu meinen 12 Learnings) hatte ich aber einen größeren Bedarf, Markierungen vorzunehmen. Aufgrund der Kosten (30$ vs 40$) und der Möglichkeit einer monatlichen Bezahlung habe ich mich dann für Instapaper entschieden. Andere Apps habe ich mir gar nicht angeschaut und nur zwischen diesen beiden meine Wahl getroffen.

Kadaschi: Read-it-later mit Instapaper am Handy
Ich mache gerne Markierungen und Kommentare in Instapaper direkt am Handy.

Wie sieht mein Workflow mit Instapaper aus?

„Capturing“

Alle meine Inhalte, die ich für „später“ speichern möchte, landen in meinem Instapaper-Account. Ich checke z.B. täglich verschiedene Blogs in meinem RSS-Reader und lade die interessanten Inhalte direkt ins Tool. Hierzu gibt es spezielle Browser-Erweiterungen, um den Prozess zu beschleunigen. Beim Surfen mit dem Smartphone, in meinem Fall Android, kann ich interessante Inhalte mit der App teilen bzw. speichern. Das hilft echt, um schnell wieder den Fokus zu finden.

Bei Newslettern mache ich es gelegentlich so, dass ich diese per E-Mail an Instapaper weiterleite. Jeder erhält mit seinem Account eine individuelle E-Mail-Adresse, die er nutzen kann. Als kleiner Hack ist es zudem möglich, diese direkt für eine Newsletter-Registrierung zu verwenden, um den eigenen Posteingang „werbefrei“ zu halten und schneller zu seinem „inbox zero“ zu gelangen.

In diesem Twitter-Thread von Ramses Oudt wird auch noch mal die Wichtigkeit von Tools wie Instapaper unterstrichen, die diese für dein Second Brain sowie Workflow haben können: https://twitter.com/rroudt/status/130301892522826547

„Verarbeitung“

Ich konsumiere gerne meine Instapaper-Inhalte abends auf der Couch oder einfach mal in einer kurzen Pause, wenn fünf Minuten zur Verfügung stehen. Dann nehme ich die App oder surfe die Seite über den Webbrowser an. Interessante Inhalte, die ich gerne für eine spätere Nutzung in mein „Second Brain“ synchronisieren möchte, markiere ich einfach oder schreibe einen Kommentar. Im Hintergrund geht Readwise (das Tool habe ich hier bereits vorgestellt) hin und pusht meine Kommentare automatisch in mein „Second Brain“. Derzeit ist das Evernote. Ich kann es aber auch automatisch zu RoamResearch synchronisieren, wenn ich dort mit den Inhalten arbeiten möchte.

Über das Tool „IFTTT“ schreibe ich jeden gelesenen Artikel in eine Google Sheets-Datei, um am Ende des Monats eine kurze Übersicht zu haben, welche Inhalte ich konsumiert habe.

Mein aktuelle Instapaper-Leseliste stelle ich jede Woche bei meinem Weeky Review auf den kritischen Prüfstand. Denn mit der Zeit wird diese immer größer. Ich habe festgestellt, dass nach ein paar Tagen auch das Interesse an einigen Artikeln abnimmt und diese einfach gelöscht werden können. 

Hinweis: Übrigens hat Youtube ebenfalls eine „Später ansehen“-Funktionalität, um Videos für später auf einer „Playlist“ zu speichern!

Warum nutze ich Instapaper?

Kadaschi: Read-it-later mit Instapaper am Laptop
Instapaper kannst du auch am Laptop nutzen. Hilfreich hierfür ist die Chrome-Erweiterung.

Ich habe ein zentrales Thema, bei dem mir Instapaper hilft. Ich will meinen Fokus aufrecht erhalten, um die Dinge zu schaffen, die mir wirklich wichtig sind. Das Lesen der Inhalte ist das in den meisten Fällen nämlich nicht. Dadurch kann ich Unterbrechungen vermeiden und recherchierte Inhalte gehen nicht verloren. Wie schon angesprochen, verlieren diese aber mit der Zeit an Relevanz, auch wenn diese aktuell wichtig erscheinen. Mit Instapaper bin ich zudem in der Lage, Inhalte im „Stapel“ abzuarbeiten.

Ich nutze diese Funktionalität nicht wirklich, aber ich kann mir zusätzlich meine Inhalte vorlesen lassen. Da die Betonung aber bei meinem letzten Test überhaupt nicht gut funktioniert hat, habe ich davon Abstand genommen.

Fazit

Ich liebe meine Read-it-later-App, erst war es Pocket, jetzt ist es Instapaper. Damit habe ich mir schon viel Zeit gespart, indem ich nicht alle Artikel zu dem Zeitpunkt gelesen habe, wo sie meinen Weg gekreuzt haben. Außerdem habe ich mir ein „Werkzeug“ geschaffen, auf das ich mich verlassen kann. Denn alle für mich relevanten und lesenswerten Informationen landen in meiner App. Es ist egal, welche das ist. Viel wichtiger ist, dass du ein Mindset dafür entwickelst, Inhalte für „später“ zu speichern. Das gelingt mit einem Setup, dem du 100% vertrauen kannst. Und wenn dann so nützliche Funktionen wie eine Synchronisierung der Markierungen und Notizen mit Readwise hinzukommt, dann ist das echt eine großartige Geschichte. Denn nur mit guten Inhalten kannst du auch dein Second Brain „füttern“, um daraus Ideen zu generieren.

Mittlerweile nutze ich diese Read-it-later App von Readwise: Bewussteres Lesen mit dem „Readwise-Reader“

Womit kannst du gleich jetzt starten? 3 Tipps auf die ✋

  • Richte dir einen kostenlosen Account bei Pocket oder Instapaper ein und installiere die entsprechende App auf deinem Handy. Teste auch diese Chrome-Erweiterung zum einfachen Speichern.
  • Verwende deine Instapaper-E-Mail-Adresse zur Anmeldung bei Newslettern, um dein Postfach zu entlasten.
  • Mach es wie Tiago Forte und schaffe für dich Regeln, um deine Read-it-Later-App zu entlasten. Sortiere deine Inhalte nach der Regel: „Oldest saved“. Wenn du einen Artikel häufiger als drei Mal übersprungen hast, lösche ihn einfach!

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