Vergiss mit Readwise nie mehr, was du gelesen hast

Readwise: Web-Übersicht

Lange habe ich Readwise noch nicht im Einsatz. Es ist ein Tool, dass dir helfen soll, mehr aus dem herauszuholen, was du täglich liest. Denn gerade im Internetzeitalter sind die Informationen doch schnell vergänglich. Häufig stehe ich vor einem Informationsüberfluss in vielen Lebensbereichen. Als ich zum ersten Mal von Readwise gehört habe, war ich gleich Feuer und Flamme. Denn als „Viel-Leser“ habe ich mir seit langem die Frage gestellt, wie ich die vielen Inhalte für mich besser erschließen kann. Denn mein Ziel ist es, viel Neues zu lernen und auf mein eigenes Leben anzuwenden. So habe ich gleich einen kostenlosen Account für 30 Tage abgeschlossen und bin jetzt schon seit über 130 Tagen dabei!

Was ist Readwise für ein Tool?

Readwise ist ein kleines Online-Tool, dass mehrere Dienste miteinander verknüpfen kann. Die verschiedenen Inhalte landen alle in einem Account und können dort von mir verarbeitet werden. Das klingt kompliziert, ist es aber nicht…

Fangen wir mit einem kleinen Beispiel an. Ich lese ein Buch wie „Essentialismus„, das mache ich vorwiegend mit meinem Kindle-Reader. Beim Lesen markiere ich für mich wichtige und relevante Inhalte. Bisher bin ich hingegangen und habe diese markierten Inhalte zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal manuell per Hand zusammengefasst. Das habe ich genau einmal (!) gemacht, um meine geliebten Mindmaps von Büchern zu erstellen. Dadurch habe ich einen Prozess geschaffen, um die wichtigsten Inhalte noch mal reflektieren zu können.

Readwise kann man sich nun so vorstellen, dass es im Moment das Herzstück meines Lernprozesses ist. Alle möglichen Inhalte (Kindle, Instapaper, Web-Notizen & Twitter) landen in meinem Account und werden von dort automatisiert in mein Second Brain gepusht. In meiner Readwise-App oder per E-Mail erhalte ich nach einer Zufallsreihenfolge täglich zehn dieser Notizen. Ich habe nun die Möglichkeit, diese für spätere Reviews aufzubewahren oder nicht mehr zu beachten. Ich habe mir aber angewöhnt, nur Markierungen, die mein Herz berühren, zu speichern.

Readwise: Daily
So sieht der tägliche Review-Prozess in Readwise aus

Kurzer Einstieg in meine Prozesse

Ich versuche derzeit wieder mehr Bücher mit dem Kindle zu lesen. Einerseits ist das praktischer, andererseits vermisse ich das haptische Gefühl von richtigen Büchern. Aber der Vorteil ist, dass ich nicht immer einen Stift oder Textmarker dabei haben muss, wenn ich mit meinem Kindle lese. Zudem sind meine Markierungen durch Readwise direkt automatisch in meiner digitalen Welt, womit Readwise eines der zentralen Tools in meinem Tool-Stack ist.

Meistens lade ich mir die Leseprobe runter und entscheide relativ schnell, ob ich mir ein Buch tatsächlich kaufe oder nicht. Sobald die Vollversion auf meinem E-Book-Reader angekommen ist, gehe ich als erstes die Überschriften durch und vertagge diese nach folgendem Schema:

  • .h1 = Hauptüberschrift
  • .h2 = Zwischenüberschrift
  • .h3 = Unterüberschrift (diese nutze ich aber meistens nicht)

Ich merke aber, dass diese Insights schon etwas „nerdig“ sind und vielleicht nicht in einem Einführungsartikel erwähnt werden sollten, um dich für Readwise zu begeistern. Deshalb habe ich einen vertiefenden Beitrag hier veröffentlicht. Gerne zeige ich dir aber, welche Struktur in Readwise dadurch entsteht. Die einzelnen Notizen unterhalb dieser Überschriften werden entsprechend einsortiert und somit gegliedert. Das macht es für mich einfach, eine Struktur zu erkennen. In dem Screen sieht man links die einzeln „vertaggten“ Überschriften mit einer hierarchischen Gliederung. So habe ich das Buch „Mit dem Elefant durch die Wand“ entsprechend gegliedert:

Readwise: Zusammenfassungen Buch
Markierung innerhalb von Readwise – inkl. Hierarchie durch Überschriften (H-Tags)

Für mich habe ich bemerkt, dass ich mittlerweile viel selektiver „markiere“ und vor allem auch weniger Markierungen vornehme. Denn nicht alle Informationen möchte ich später noch einmal sehen bzw. über die App in meiner täglichen Reflektion angezeigt bekommen. Du kannst übrigens selbst entscheiden, ob alle Inhalte automatisch synchronisiert werden sollen oder nur eine selektive Auswahl. Das hängt von den eigenen Vorlieben ab.

Ich fokussiere mich tatsächlich, zumindest versuche es, auf die Kernbotschaften in einem Buch. Gerne mache ich Highlights, wenn mich ein Satz emotional berührt. Es gibt noch weitere Tricks und Kniffe, wie du mit Readwise einen kompletten Workflow aufbauen kannst. Aber ich bin derzeit noch dabei, diese Software richtig für mich zu erschließen. Ich bin sozusagen ein Lerner, der mit Readwise konsequent neue Dinge verinnerlicht und noch mal wiederholt.

Auch „Papier-Nutzer“ kommen auf ihre Kosten

Für dich als „Papier-Nutzer“ hat Readwise aber noch ein kleines Feature, um Informationen aus normalen Büchern zu speichern. Die App kann Fotos aufnehmen. Dabei lassen sich einzelne Inhalte wie auf einem E-Book-Reader auswählen und hervorheben. Somit landen auch diese Informationen in deinem Readwise-Account. Der Sprung in die digitale Welt glückt ebenfalls an dieser Stelle!

Und das beste an Readwise ist eigentlich, dass du es zusammen mit deinem Notiztool nutzen kannst. Dabei werden derzeit Evernote, Notion und RoamResearch unterstützt. Alle Markierungen landen im jeweiligen Notiztool. Der automatische Sync zu Notion und RoamResearch befindet sich noch in einem Beta-Zustand und kann vielleicht kleine Fehler haben. Evernote als langjähriger Platzhirsch funktioniert dagegen einwandfrei.

Das Tool ist allerdings nicht ganz günstig und kostet in der teuersten Variante 7,99$ pro Monat, ansonsten in der Lite noch 4,49$. Aber für mich ist das richtig gut investiert, um ein besserer Lerner zu sein.

Fazit: Ich teste meinen Workaround mit Readwise

Ich habe ja bereits beschrieben, wie derzeit mein Lernprozess in Sachen Buchzusammenfassungen und Mindmaps ist. Ich bin gespannt, wie mich Readwise dabei unterstützen kann, zumal mir die „neue“ Read-it-later App beim Lesen stark hilft: Bewussteres Lesen mit dem „Readwise-Reader“.

Gerade teste ich, wie ich eine „Progressive Summarization“ nach Art von Tiago Forte mit dem Tool meistern kann. Vielleicht ist es ja etwas für mich, wenn ich zukünftig so meine Bücher erfolgreicher und besser aufbereiten kann, um mindestens eine Idee pro Buch mitzunehmen. Was ich aber schon bemerkt habe, für mich ist eine selbst erstellte Mindmap manuell auf einem Blatt Papier die beste Variante, um alle meine Sinne anzusprechen. Dadurch kann ich die Inhalte besser in meinem Unterbewusstsein verankern und für mich den größten Lerneffekt erzielen.

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2 Kommentare

  1. Hallo Daniel,

    aber die Details sind ja gerade interessant! Wie bzw. an welcher Stelle vertaggst du denn die Überschriften? Findet das schon auf dem Ebook-Reader statt, bevor die Markierungen in Readwise landen?
    LG und guten Übergang!
    Oliver

  2. Hallo Oliver,

    genau so ist es. Ich vertagge die Überschriften direkt über eine Notiz am Kindle-Reader, du kannst es aber auch über die Webapp machen. Einfach die Überschrift markieren und einen Kommentar hinzufügen. Die erste Hierarchieebene kriegt die Notiz „.h1“. Dann erkennt Readwise, dass es sich automatisch um eine Überschrift handelt! Mit „.h2“ und „.h3“ kannst du eine kleine Hierarchie an Überschriften aufbauen. Probier es einfach mal aus. Wenn du weitere Fragen hast, melde dich gerne! 😉

    Daniel

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