Keine Ausreden: Jetzt mit Bullet Journal starten (eine Anleitung)

Kadaschi-Bullet-Journal-Wochenuebersicht

Ein ereignisreiches Jahr 2020 nähert sich dem Ende. Da ist es sicherlich nicht nur bei mir Zeit, ein neues Bullet Journal aufzusetzen. Denn ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, den 01. Januar jeweils mit einem neuen Journal zu starten. Das gehört für mich einfach dazu. Da doch einige Probleme haben, mit dem Bullet Journaling anzufangen, möchte ich dir kurz in meiner Anleitung zeigen, wie ich es mache.

Du musst dafür kein super-teures Notizbuch haben, ein ganz einfaches reicht aus. Für mich hat sich herausgestellt, dass ich am liebsten ein Notizbuch von Leuchtturm in A5 „dotted“ nutze. Manchmal, wie z.B. an Black-Friday, gibt es dafür spezielle 2-für-1-Angebote, wodurch man ordentlich sparen kann. Ich nehme also mein frisches Notebook und öffne mit voller Vorfreude die Schutzfolie.

Ich liebe dabei die Farbe schwarz, habe es aber auch schon in blau ausprobiert. Ich brauche auch nicht viel für den Start. Ich erstelle als Erstes mein Future-Log und eine Monatsübersicht für den Januar. Hier nehme ich eine Unterteilung in Termine, Gewohnheiten und Aufgaben vor. Aber auf meine ersten Seiten gehe ich in den folgenden Absätzen ausführlicher ein.

Bullet Journal: Future Log
Bullet Journal: Der „Future Log“ mit 6 Monaten auf einer Doppelseite

Future Log: Blick in die Zukunft und Rückblick zugleich

Mein Future Log ist relativ einfach aufgebaut. Ich nehme eine Doppelseite und ziehe zwei waagerechte Striche. Dann trage ich die ersten sechs Monate des neuen Jahres ein, ggf. kannst du dir noch eine weitere Doppelseite für die zweite Jahreshälfte vorbereiten. Dann hast du auf jeden Fall 2021 komplett im Blick. Da ich aber sowieso mit dem Google Kalender arbeite, habe ich hier nicht unbedingt den Bedarf.

Ich trage für mich auch nur Meilensteine oder wichtige Termine ein, damit diese auf dem Schirm bleiben, wenn ich in einer ruhigen Stunde mein Future Log reviewe. Ich nutze mein Future Log aber auch, um am Ende des Monats ein paar Notizen zu machen, die mir bei meinem Review ins Auge springen. Gab es vielleicht besonders schöne Momente oder wichtige Aufgaben, die erledigt wurden? Dann trage ich diese in die jeweils rechte Spalte für den Monat ein. Somit entsteht ein toller Rückblick auf einer Doppelseite.

Das Herz des Bullet Journals: der Index

Wenn du ein nicht-nummeriertes Notizbuch hast, macht es Sinn, als Erstes deine Seiten zu nummerieren und dir am Anfang einen Index anzulegen. Bei Leuchtturm brauchst du das nicht zu machen! Da hast du diese Informationen vorliegen. Du kannst natürlich auch auf das offizielle „Bullet Journal“ von Leuchtturm zurückgreifen, da ist allerdings etwas teurer, aber vielleicht zum Start eine ganz gute Variante. Wichtig ist, dass du ins Tun kommst und einfach loslegst. Am besten denkst du nicht lange darüber nach und startest mit meinem Setup, dass dem von Ryder Carroll entspricht.

Bullet Journal: der Index
Der Index im Bullet Journal: links trage ich Listen ein, rechts Monatsübersichten, mein Future Log, ec.

Mein Index ist nichts Besonderes, ich nutze die beiden bestehenden Seiten in meinem Leuchtturm-Notizbuch. Links trage ich meine verschiedenen Listen bzw. Collections ein, rechts alle zeitlich bezogenen Themen, wie Future Log und Monatsübersichten.

Monatsübersicht, Habbit-Tracker & Aufgaben

Auch die Monatsübersicht halte im Moment sehr übersichtlich. Hier habe ich schon mit mehreren Beispielen experimentiert. Mir ist es aber wichtig, dass ich den kompletten Monat auf einem Blick, sprich einer Doppelseite, vorliegen habe. Dadurch schaffe ich einfach mehr, bin fokussierter und habe meine wichtigen Gewohnheiten immer vor mir, die meine Ziele unterstützen.

Bullet Journal: Monatsübersicht
Meine Monatsübersicht.

Links nummeriere ich jeden Tag und füge eine Abkürzung für den Wochentag ein. Jeweils unterhalb eines Sonntags ziehe ich einen Strich, um meine Wochen voneinander abzugrenzen. Nach ca. 2/3 Dritteln füge ich meinen Habbit-Tracker auf der gleichen Seite ein. Die zweite Seite ist meinen Aufgaben und Zielen für den Monat vorenthalten.

Übrigens erstelle ich solche Layouts gerne mit einem Bleistift. Dieser schmiert nicht und die Linien können notfalls wieder wegradiert werden. Das aber nur als kleinen Tipp am Rande.

Wochenübersicht: Die Woche im Blick haben

Es folgt ein Wochenübersicht für die erste Kalenderwoche, die ich eigentlich auf Juist verbracht hätte. Leider kam da kürzlich eine Stornierung. D.h. also, ich kann meinen Hobbies nachgehen und an meinem Blog arbeiten.

Unter der Woche nutze ich natürlich meine täglichen Einträge. Zentraler Bestandteil meiner Planung ist allerdings meine Wochenübersicht, ähnlich wie es auch der Weekview Kalender macht, den ich in einem älteren Beitrag getestet habe. Ich habe schon häufiger versucht, ohne eine wöchentliche Planung zu arbeiten, aber ich bin immer wieder zurück zu dieser Variante!

Denn für mich ist es wichtig, in meinem Weekly Review die Termine und Todos für die kommende Woche einzutragen. Hierbei habe ich kleine Boxen für jeden Tag, Platz für meine aktuellen Projekte sowie wichtige Todos für mich selbst, mein Business und meinen Job. Gleichzeitig kann ich sogenannte „Mini-Gewohnheiten“ tracken und habe Platz zum Reflektieren. Dabei halte ich fest, was mir Energie gibt und was nicht. Das musst du natürlich so nicht übernehmen. Ich gebe dir nur ein Beispiel an die Hand, wie es für mich funktioniert.

Kadaschi-Bullet-Journal-Wochenuebersicht
Meine erste Woche im Januar 2021

Fast hätte ich es vergessen, derzeit tracke ich an Arbeitstagen die Pomodori, die ich pro Tag schaffe. Damit sind meine kleinen Einheiten gemeint, wo ich fokussiert an einer Sache arbeite. Das mache ich aber nur für mich im Home-Office, um möglichst produktiv zu arbeiten. Mehr zur Pomodoro-Technik erfährst du hier.

Lange habe ich in meiner Monatsübersicht eine „Extra-Seite“ genutzt, um ein Review zu machen. Aber irgendwie hat es am Ende des Monats nie so gut funktioniert, wie direkt unter der Woche, wenn ich ein paar Minuten darüber nachdenke.

Eine erste Liste: deine Ziele 2021

Ich starte das neue Jahr ganz gerne mit einer Liste meiner Ziele für das neue Jahr. Damit ich diese immer vor Augen habe, mache ich das gleich auf der ersten Seite. Das ist mittlerweile zu einer kleinen Gewohnheit geworden. Meine Ziele, die ich gerne vorher in einer Liste brainstorme, unterteile ich diese Themen:

  • Geist & Persönliche Entwicklung
  • Körper
  • Finanzen
  • Beziehungen
Meine Ziele auf der ersten Seite des Bullet Journals

Meine verwendeten Zeichen („Keys“)

Es gibt natürlich verschiedene Symbole, aber ich mache es simpel und nutze den Bullet-Journal-Standard von Ryder Carroll. Diese machen für mich den meisten Sinn. Zudem finde ich es persönlich toll, einen erledigten Task „durchzustreichen“. Ich bin es gewohnt, Aufgaben abzuharken, alleine für das schöne Gefühl. 😉

  • ° = Aufgabe
  • O = Termin
  • > = Migrierte Aufgabe oder Termin
  • < = Eingeplant (Wochen- oder Monatsübersicht, Future-Log)
  • – = Notiz
  • >> = Ziel

Ich notiere in meinem täglichen Rapid-Logging stets auch meine 3-4 aktuellen Ziele, an den ich arbeite. Als kleinen Geheimtipp, um diese in meinem Kopf zu festigen, schreibe ich diese noch 2-3 weitere Mal am Tag auf. Dafür nutze ich keine neuen Zeilen, sondern nehme die bestehenden Zeilen mit den Zielen und male einfach darüber. Das ist ein kleiner Tipp aus dem Buch „Mit dem Elefant durch die Wand“ von Alexander Hartmann.

Lass sich die Magie entwickeln

Die richtige Magie des Bullet Journals entsteht aber erst, wenn du für dich die passenden Routinen gefunden hast und es tatsächlich nutzt. Es ist aber genau das richtige Tool, um diesen Prozess zu lernen. Ich kann dir hier nur meine Ideen präsentieren, was für mich persönlich funktioniert. Für dich kann es schon wieder anders aussehen, aber du wirst garantiert ein paar Inspirationen mitnehmen. Ganz wichtig ist, dass du ins TUN kommst und deine Prozesse immer wieder reflektierst.

Ich mache gerne einen Rückblick in meine „alten“ Bullet Journals

Was funktioniert, was bringt dir einen Mehrwert? Das sind ganz wichtige Fragen, um sein eigenes Verhalten zu verbessern. Ich bin immer wieder kurz davor, mir doch ein Notizbuch bzw. Kalender mit vorgegebenen Inhalten zu kaufen. Meist sind dort immer interessante Coaching-Fragen enthalten, um mehr über dich zu lernen. Aber gerade die Symbiose von einem (!) Notizbuch gepaart mit meinen verschiedenen (Online)-Tools ist für mich das ausschlaggebende Argument für mein Bullet Journal.

Ich liebe die Flexibilität eines Bullet Journals

Ich kann es nach Belieben anpassen. Meine Wochenansicht diese Woche muss nicht genau ausschauen wie in der nächsten Woche. Das hält mich flexibel und lässt meine aktuellen Learnings immer wieder einfließen. Ich kann von jetzt auf gleich ein Layout ändern und bin somit nicht an „feste“ Vorgaben gebunden. Das liebe ich am Bullet Journaling, daher ist mein Bullet Journal auch mein Adlerauge!

Mein jetziges Setup habe ich so sicherlich nicht zu Beginn meiner Bullet Journal-Karriere gefunden, sondern es war ein Prozess! Ich möchte, dass auch du diesen Prozess startest und mehr über dich lernst. Das Schöne ist, du hast mit der Zeit eine Art Tagebuch über dich selbst in den Händen hältst. Abschließend möchte ich dir noch drei Tipps geben, um ins Handeln zu kommen!

Womit kannst du gleich jetzt starten? 3 Tipps auf die ✋

  1. Das Einführungsvideo von Matt Ragland anschauen:
  2. Ein Notizbuch besorgen
  3. Einen Index, ein Future-Log und die Monatsübersicht für Januar erstellen. Vielleicht überlegst du dir noch, warum du eigentlich ein Bullet Journal nutzen möchtest, das wäre dann deine erste Collection.

Bildergalerie: Anleitung Bullet Journal 2021

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