Zettelkasten hin oder her und doch wieder zurück

Zettelkasten hin oder her und doch wieder zurück

Ich habe mich in den letzten Monaten viel mit der Erstellung meines Second Brains und eines Zettelkastens befasst und dabei sehr viel Content konsumiert. Aber irgendwie ist dabei eins auf der Strecke geblieben: mit Freude mehr Output zu erstellen. Und dafür steht ja bekanntlich ein Zettelkasten…

Zettelkasten: Diese Fehler habe ich gemacht

Ich habe mich sehr viel mit dem Aufbau des Zettelkastens auseinander gesetzt, ohne vorher darüber nachzudenken, ob ich diesen überhaupt benötige. Ich hatte eigentlich keine Probleme damit, Ideen für neue Inhalte zu sammeln. Aber mit dem Ausprobieren eines Setups in RoamResearch und Obsidian habe ich mich verzettelt… Lange habe ich zwei längere Blogbeiträge pro Monat geschrieben, ehe ich nun bei einem und einem Newsletter gelandet bin. Ich tue mich mittlerweile schwer damit, neue Ideen zu finden und diese miteinander zu kombinieren.

Woran kann das liegen?

Ich werde in ein Korsett gepresst, das nicht meinem Charakter entspricht und mit dem ich einfach nicht klar komme. Ich bin ansonsten ein „ordentlicher“ Mensch, aber der Aufbau in einem Zettelkasten ist mir zu strukturiert. Ich will auch gar nicht ständig darin arbeiten müssen, ohne Output zu generieren. Das schaffe ich zeitlich mit meinen vielen Hobbies gar nicht und bereitet mir wenig Freude. Dennoch: Je länger ich darüber nachdenke und der Blogbeitrag noch nicht veröffentlicht ist, desto klarer wird mein Setup. Das ist echt ein tolles Phänomen, das wohl stark in meinem Unterbewusstsein arbeitet…

Toolwechsel vs. Network-Tools

Ich habe bereits drei Mal an „Building a Second Brain“ teilgenommen und mich jedes Mal wieder auf das ziemlich einfache Setup in Evernote beschränkt. Das hat super funktioniert. In der Zwischenzeit habe ich aber auch ständig versucht, mich in ein Netzwerk-Tool einzuarbeiten, erst war es RoamResearch und dann Obsidian. Wie schon beschrieben, habe ich versucht die Vorteile des Zettelkastens zu übernehmen, es aber bisher einfach nicht hinbekommen. Es bereitet mir Probleme, gedanklich zwischen verschiedenen Tools rund um meine Notizen zu wechseln.

Denn eines hat dabei überhaupt nicht funktioniert, anscheinend komme ich mit dem „Vertaggen“ von Notizen nicht zurecht. Je komplexer es wird, desto eher schaltet mein Gehirn ab. Deshalb klappt vermutlich das einfache PARA-Setup (hier habe ich darüber berichtet) von Tiago Forte auch so gut, weil es genau meinen Bedürfnissen entspricht. Allerdings bin ich felsenfest davon überzeugt, dass Obsidian eine Zukunft in meinem Setup hat. Das Tool ist einfach genial schnell und ich kann alle meine Daten in den Markdown-Files zu jeder Zeit mitnehmen, ohne mich von einem Tool abhängig zu machen.

Mir wird immer klarer, dass ich mich fokussieren muss. Private Projekte und Notizen landen in Evernote, meine beruflichen Notizen mache ich in Obsidian, genau wie meine Buchzusammenfassungen. Ich mag es einfach, wie ich Atomic Notes erstellen und diese verlinken kann. Die Option ist in Evernote zu komplex, außerdem ist das Tool dafür nicht ausgelegt. Dennoch stehe ich vor dem Problem, täglich in zwei Tools zu arbeiten, weshalb ich mich die nächsten Wochen erst einmal auf Evernote als einziges Tool fokussieren werde.

Das ist mein aktueller Workflow

  1. Ich erstelle meine „täglichen Notizen“ in meinem Job in Obsidian, wo auch meine Buch-Zusammenfassungen zu finden sind. Früher habe ich immer Mindmaps per Hand erstellt und hatte einen einfachen und vor allem einheitlichen Prozess. Jetzt nicht mehr…
  2. Ich speichere die sogenannten „Fleeting-Notes“ gerne on the fly in Evernote über ein Widget. Dort hat auch meine kleine „Ideen-Farm“ ihr Zuhause. Von dort ist der Sprung in mein Notizbuch „Blog seeds & articles“ nicht weit. Die ersten Gedanken zu einem Blogbeitrag erstelle ich also in Evernote, ehe ich zu Obsidian wechsel.

Das ist natürlich nicht der beste Workflow und für andere nur schwer nachvollziehen. Aber das ist im Moment mein Prozess, an den ich mich gerade gewöhne. Denn ich will auch gar nicht ALLE Informationen in Obsidian speichern, die ich vielleicht in Evernote hinterlegen kann. Es gibt viele Anwendungsbereiche, wo es keinen Sinn macht…

Tipps

Womit kannst du gleich jetzt starten? 3 Tipps auf die ✋

  1. Fokussiere dich auf ein Notiz-Tool deiner Wahl
  2. Mache dir bewusst, mit welchem Ziel du deine Notizen erstellst.
  3. Frage dich, ob du tatsächlich einen Zettelkasten benötigst

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