Toolwechsel sind Gift für die eigene Produktivität

Toolwechsel sind Gift für die eigene Produktivität

Manchmal ist es wichtig, wenn man nicht nur mehr Inhalte ins eigene System lässt, sondern die bestehenden Inhalte wieder anschaut, löscht oder einfach kombiniert bzw. miteinander vernetzt anstatt ständig von Null mit einem neuen Tool zu beginnen.

Das erinnert mich stark an den Workshop von Linking Your Thinking. Dabei habe ich unglaubliche Learnings zu Obsidian aufgebaut, die auch im Nachhinein im Unterbewusstsein wirken, wenn ich einfach in meinen Notizen arbeite, diese aktualisiere und ggf. sogar lösche. Nur für mich wichtige Inhalte bleiben im System gespeichert. Alles andere landet in meiner „Anti-Bibliothek“ in Evernote.

Und dabei bin ich mit einem leeren Vault gestartet. Ich habe lediglich die Artikel und Essays aus verschiedenen Tools wie Evernote, Notion und RoamResearch übernommen, die ich zuletzt erstellt habe.

Häufige Wechsel schaden

Ich habe in der Vergangenheit mehrere Online-Kohorten (Building a Second Brain, Linking Your Thinking, Ship30for30 und Supercharge your productivity with Notion) besucht und für mich festgestellt, dass ich bei Tools nie wirklich standhaft war und gerne gewechselt bin. Das war aber jedes Mal ein hoher Zeitaufwand, gerade um das neue Tool zu lernen und Daten zu migrieren. Zwar habe ich bei meinem Wechsel von Evernote zu Notion viel gelernt (die Artikelserie findest du hier), aber dabei mehr am System gearbeitet als im System. Das hat mich in Sachen Produktivität deutlich zurückgeworfen.

Die einzige Konstante über die letzten Jahre war eigentlich Evernote. Das ist eine „On-/Off-Beziehung“, die ich hier führe. Im Moment nutze ich Evernote vorwiegend zum schnellen Erfassen von Inhalten und verwende dafür die PARA-Struktur von Tiago Forte. Das ist für mich ein guter Weg, wenn ich in Obsidian vorwiegend meine Journaling- und Buchnotizen sowie alles rund um meinen Job habe.

Mittlerweile bin ich soweit, dass ich auch einen Versuch starte, mit meinen eigenen Ideen eine Art „Zettelkasten“ aufzusetzen, um neue Ideen zu generieren. Der erste Versuch in Notion hat nicht so gut funktioniert und ist bereits lange wieder Geschichte. Daher verlinke ich einfach nur meine Notizen miteinander, strukturiere diese und versuche dadurch neue Ideen zu generieren.

Es sind nicht immer die Tools, die im Fokus stehen sollten, sondern die eigenen Workflows.

Daten alle migrieren? Besser nicht!

Bei einem neuen Tool steht man immer wieder vor der Frage, alte Daten zu übernehmen oder ganz neu anzufangen. Ich bin eigentlich ein Fan davon, einen Cut zu machen und nur Daten zu importieren, die man immer wieder benötigt.

Darum lohnt es sich nicht, alle Daten vorab zu migrieren:

  • Es ist zu zeitaufwändig, die Daten ins neue System zu bekommen. Ein Wechsel ist so relativ „teuer“ für dich persönlich.
  • In Evernote habe ich vor meinem Wechsel zu Notion alles mögliche gespeichert, was ich aber nie wieder benötigt habe. Jetzt bin ich viel selektiver und bewusster mit der Aufnahme meiner Notizen.
  • Ich starte lieber neu mit einem Tool auf einer grünen Wiese, um es besser kennenzulernen, da stören die alten Notizen meistens.

Fazit: ich bleibe bei meiner Kombination aus Evernote und Obsidian

Ich habe auch schon so häufig nach neuen, besseren Tools gesucht. Das ist aber gar nicht notwendig. Denn wichtiger ist, dass ich mir klar werde, wofür ich das jeweilige Tool eigentlich brauche und was ich damit vorhabe. Ich versuche somit standhaft zu bleiben und mich nicht den neuen glitzernden Tools wie Tana zu beschäftigen, die immer wieder in meinem Twitter-Feed wie ein Gespenst erscheinen.

Das ist kein leichter Prozess, zumal ich gerne neue Inhalte ausprobiere und auf dem neuesten Stand sein möchte. Das geht aber auch ganz gut mit der oben genannten Kombination aus Evernote und Obsidian zum Wissensaufbau. Ich bin lediglich gespannt, wie lange ich das Tool noch im Job nutzen kann… Auf keinen Fall werde ich zu OneNote wechseln, das steht fest.

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