Einfache & schnelle Systeme schaffen

Kadaschi: Read-it-later mit Instapaper am Laptop

Die letzten Wochen und Monate habe ich mir viele Gedanken um mein eigenes „Personal-Knowledge-Management“-Setup (kurz PKM) gemacht und dabei völlig vergessen, dass es nicht die komplexen Systeme sind, die viel Output generieren. Denn häufig sind es die einfachen Tools und Prozesse, mit denen ich selbst mehr erreichen kann.


Ich bin jetzt dabei, die 2. Kohorte von BASB („Building a Second Brain“) abzuschließen. Ich war aber weniger aktiv in der Community und habe versucht, gezielt über Mentor-Sessions oder das Forum ein paar „Golden Nuggets“ mitzunehmen. Wie beim letzten Mal bin ich wieder bei Evernote als mein „Second Brain“ hängen geblieben. Ich bin begeistert, wie einfach es mit diesem Tool ist, ein verlässliches Second Brain aufzubauen und die ersten Schritte zu machen. Über meine Erfahrungen der zweiten Teilnahme berichte ich hier.

Währenddessen haben ich mir stark Gedanken um meine Prozesse gemacht, da ich zuletzt nicht wirklich glücklich damit war. Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich klar definieren werde, wo welche Informationen zukünftig landen. Und dabei ist es vielleicht manchmal auch ganz gut, wenn ein Tool nicht über eine Schnittstelle zu erreichen ist, um dorthin automatisiert Inhalte zu pushen.

Meine Notizen waren zu verteilt, Rückbesinnung auf die Stärken von Evernote

In den letzten Monaten hatte ich einige Probleme. Denn mein Tag ist in RoamResearch gestartet, weil ich dort meine Morning Pages geschrieben habe. Meine „Projekte“ hatten nicht das „eine“ Zuhause, sondern fanden sich in Evernote, Roam und in meinem Bujo wieder. Dazu habe ich angefangen, meine Buchzusammenfassungen in Roam zu schreiben und mir erste Gedanken zu einem Zettelkasten gemacht. Was ich aber festgestellt habe, das meine Meeting-Notizen untergegangen sind, gerade die enthaltenen Todos. Auch meine Projekte habe ich nicht fokussiert abgearbeitet.

Nach einem tollen Beitrag eines Teilnehmers von BASB, der seinen Prozess genau aufgezeigt hat, habe ich für mich entschieden, dass ich meine täglichen Notizen zukünftig ALLE in Evernote machen werde. Dort landen auch alle meine „flüchtigen“ Notizen bzw. Markierungen aus Readwise. Evernote hat für mich den Vorteil, dass es einfach schneller ist als Notion.

Mein Bullet Journal ist weiterhin ein starker Anker in meinem Arbeitsalltag und im privaten Bereich. Ich tue mich viel leichter, am Abend in meinem Journal meine Woche zu planen oder auch zu reflektieren. Einmal mit der handgeschriebene Aufgaben bleiben besser und unterbewusst in meinem Kopf gespeichert. Wichtige Inhalte wie Brainstormings zu bestimmten Themen möchte ich aber gerne digital vorliegen haben, auch wenn Evernote ein deutliches Problem mit meiner Handschrift hat…

Ich mag Notion und setze auf den Compound Effect

Notion begeistert mich weiterhin, denn hiermit kann ich im Handumdrehen Datenbanken erstellen, Relationen herstellen und verschiedene Darstellungen generieren. Gerade für die Planung und einen Adler-Blick eignet sich das Tool. Im Zusammenspiel mit der neuen API sind noch weitere Spielereien denkbar.

Im Monat Juni werde ich vermutlich Obsidian eine Chance geben, sich als Tool in meinem Setup zu bewähren. Das Ziel ist es, meine Learnings, Ideen, Zusammenfassungen aus Evernote (durch die „Progressive Summarization“), Buchzusammenfassungen und Journaling-Einträge dort zu pflegen. Für den einfachen privaten Gebrauch ist das Tool kostenlos. Mit Obsidian lassen sich Notizen ebenfalls miteinander vernetzen. Allerdings gehören die Daten mir, denn diese liegen lokal auf meinem Rechner und können damit später leicht in andere Systeme übertragen werden. Das macht sich auch bei der Performance bemerkbar. Ich will Obsidian vor allem für das Erstellen von Inhalten nutzen und dafür ist dieses Tool gebaut worden. Dabei möchte ich nichts verkomplizieren und bei einem einfachen Setup bleiben.

Mittelfristig möchte ich mein aktuellstes Problem lösen, dass ich meine Notizen sinnvoll miteinander vernetzen kann. Das ist mir zuletzt nicht gelungen und in RoamResearch etwas untergegangen.


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Fazit & Ausblick

Ausschlaggebend sind für mich einfache und schnelle Systeme, bei denen ich mich fokussieren und schnell meine Ideen digital speichern kann. Dabei ist die Performance ausschlaggebend. Und diese wird gerade bei Evernote immer besser. Um meine Ziele zu erreichen, setze ich auch ganz stark auf den „Compound Effect„. Das gleichnamige Buch von Darren Hardy hat mich vor ein paar Jahren stark geprägt.

Mit meinem Tool-Stack bin ich auch in der Lage, schnell als Solopreneur, wie es Ehrenfried Conta Gromberg in seinem Buch beschreibt, von überall auf der Welt zu arbeiten. Ich brauche dafür nur mein MacBook und einen Internetanschluss. Ich liebe diese Flexibilität. Challenges wie Ship30for30 und ein Kurs wie BASB haben mir dafür die Augen geöffnet und eine tolle Grundlage geschaffen. Wichtig ist nur, dass ich simple Workflows einsetze und meine Notizen so gut für mein „Future self“ schreibe, dass ich davon profitieren kann. Der Weg dorthin wird für mich immer klarer.

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