Ein simpler Zettelkasten braucht eine ganz einfache Struktur

Ich mag es simpel und einfach. Nur dann benutze ich Systeme über einen längeren Zeitraum. Wie ich das genau für meinen simplen Zettelkasten mache, versuche ich dir in diesem Artikel zu erklären.

Ein simpler Zettelkasten mit Obsidian

Einfach Systeme animieren mich dazu, diese dauerhaft zu nutzen. Daher bin ich auch den Weg gegangen, meine „Wissensbox“ oder besser Zettelkasten relativ simpel zu gestalten.

Ich habe schon häufiger davon berichtet, dass sich bei meiner langen Reise in der PKM-Welt ein Tool etabliert hat und das ist Obsidian. Ich mag einfach dessen Vorteile, um mein eigenes Wissen aufzubauen und miteinander zu vernetzen.

Bei Building a Second Brain habe ich gelernt, nur die Highlights zu erfassen, die mich tatsächlich berühren. Das ist natürlich nicht immer ganz einfach, aber wenn ich eine Wissensdatenbank mit diesen Informationen habe, können daraus viele neue Dinge entstehen.

Zettelkasten: Ideen in der eigenen Inbox sammeln

Wenn ich diese inspirierenden und häufig „flüchtigen“ Notizen schnell erstelle, landen diese erst mal in meiner Inbox. Ich erfasse z.B. ein inspirierendes Zitat und speichere es.

Ich habe keinen bestimmten Rhythmus, wann ich die Notizen weiter verarbeite. Diese entstehen übrigens viel aus Podcast- oder meinen eigenen Buchnotizen. Ich versuche somit Samen zu säen, die dann später neue Ideen schaffen. Hier kann man ruhig von einem Ideengarten sprechen.

Einfache Inbox in meinem simplen Zettelkasten.
Notizen in meiner Inbox, die ich irgendwann „abarbeite“.

Es gibt nicht viele Regeln, außer dass ich die Notiz mit der Inspiration kurz „veredle“ und mindestens einen weiteren Link auf eine andere Notiz setze!

Dabei stelle ich mir stets die Frage, wo ich eine Notiz als Nächstes gebrauchen könnte. Dadurch entstehen sogenannte „Train of thoughts“, eine Aneinanderreihung von Gedanken, wie es Bob Doto bezeichnet. Mit Hilfe einer alphanumerischen ID (oder Prefix) erstelle ich eine erste „Grundordnung“ in meinem Zettelkasten.

So einfach entsteht ein simpler Zettelkasten

Hier hat mir das Buch „A System for Writing“ von Bob Doto sehr stark geholfen, eine „Struktur“ zu entwickeln.

So schaut mein simpler Zettelkasten in der Praxis aus.
Ein Beispiel aus meinem Zettelkasten mit Notizen zum Thema PKM.

Zuerst erstellt man einen Ordner oder ein Notizbuch im Tool seiner Wahl, dann folgt die erste Notiz. Man fängt mit der ersten Notiz bei 1.1 an. Passt dieses Thema dann zum vorherigen, würde man die 1.1a vergeben. Ansonsten geht es weiter mit der 1.2 oder bei einem ganz anderen Thema mit der 2.1.

Bitte beachte dabei, ein simpler Zettelkasten ist „Chaos der eigenen Gedanken“. Man muss sich einfach treiben lassen und dabei Ideen entstehen lassen. Unabhängig von Regeln können hierbei ganz viele Ideen zum Leben erweckt werden.

Atomare Notizen sind das Ziel

Für einen Zettelkasten ist es besser, kurze sogenannte „atomare Notizen“ zu erstellen und diese dann miteinander zu verlinken. Daher sollte sich eine Notiz auch immer nur auf ein Thema beziehen und nicht mehrere beinhalten. Dann wird es nämlich schwer mit der Verlinkung!

Diese atomare Notiz sollte deinen eigenen Gedanken beinhalten und mindestens zwei Links:

  1. Einen zur nächst höheren Notiz (Stichwort: Train of Thougts), bei mir ist es der „Up-Link“.
  2. Mindestens einen zu einer weiteren Notiz in deinem Zettelkasten, die du damit in Verbindung bringst.
Atomare Notiz aus meinem simplen Zettelkasten.
Das ist eine atomare Notiz aus meinem Zettelkasten mit drei Links auf weitere Notizen.

Durch die alphanumerischen IDs entsteht zwar eine gewisse Struktur, aber die Notizen sind nicht entsprechend gegliedert oder sortiert. Das muss dir schnell klar werden. Somit herrscht ein „kontrolliertes Chaos“ in deinem Zettelkasten, den du aber gleichzeitig benutzen kannst, um deine Ideen miteinander in Verbindung zu bringen.

Die Arbeit mit deinem simplen Zettelkasten sollte dir Freude machen

Behalte immer wieder im Hinterkopf, dass die Arbeit mit den eigenen Notizen Freude bereiten sollte. Es darf nicht zur Qual werden, du bewegst dich gerne in deinen Notizen und erstellst mit der Zeit weitere Links.

Man braucht nicht zwingend einen Zettelkasten, hier habe ich damit schon mal intensiv beschäftigt. Aber mir hilft es, um immer mal wieder mein gelerntes Wissen zu wiederholen und neue Ideen zu entwickeln. Dennoch gehört ein Zettelkasten nicht zwingend zum persönlichen Wissensmanagement (PKM) dazu. Es kann aber ein Teil davon sein!

Schön ist es, wenn du irgendwann so viele Notizen hast, dass der Zettelkasten automatisch zur einer „denkenden Maschine“ wird und Fragen beantworten kann.

P.S.: Das ist übrigens der erste Blogbeitrag, den ich Mithilfe meines simplen Zettelkastens nach einer lieben Mail eines Lesers erstellt habe.

Tipps

Womit kannst du gleich jetzt starten? 3 Tipps auf die ✋

  1. Erstelle dir einen beliebigen Ordner für deine (atomaren) Notizen.
  2. Erstelle drei atomare Notizen mit Dingen, die dich inspirieren.
  3. Erstelle eine erste Grundstruktur und versuche, diese drei Notizen in eine für dich passende Ordnung zu bringen.

Wenn du ganz spezielle Fragen hast oder an weiteren Artikeln zu diesem Thema interessierst bist, dann schreibe mir gerne einen Kommentar!

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