Die PARA Methode von Tiago Forte ist ein essentieller Part in seiner „Building a Second Brain“ Methode. Lange habe ich dieses zweite Buch ignoriert, da ich mehrere Kohorten von BASB live absolviert habe und mich mit PARA ganz gut auskenne. Dennoch habe ich neue Erkenntnisse gesammelt, über die ich an dieser Stelle gerne berichten würde.
Das ist PARA
PARA ist das ultimative System zur Organisation, weil es „actionable“ ist. Es ist sehr einfach, aber das muss es auch sein, sonst raubt es einem Zeit und Energie. Informationen werden nach diesen vier Kategorien sortiert:
- Projects (kleine Projekte mit einem End-Datum)
- Areas (Interessen bzw. Lebensbereiche ohne End-Datum)
- Resources (Interessen)
- Archive (alles, was nicht in den ersten drei Kategorien einsortiert werden kann!)
Projekte und Areas sind sehr privat, Ressourcen können auch mit anderen geteilt werden. Das kann man sich zur Unterscheidung merken.
Ich setze PARA vorwiegend bei meinen Notizen sowie meiner privaten und beruflichen Ordnerstruktur auf meinem Laptop ein.
PARA kommt aus dem Griechischen und bedeutet „side by side“. Es ist plattform-unabhängig und funktioniert in verschiedenen Tools.
PARA ist ein sehr dynamisches System, das nur wenig Regeln zur Pflege benötigt. Ein Grundsatz ist es, KEINE Inhalte zu duplizieren. In Zeiten von Notiz-Tools wie Evernote war das sicherlich schwerer möglich, als mittlerweile mit Obsidian oder Tana. Es werden aber niemals alle Ordner synchron auf allen Endgeräten erstellt, nur wenn es auch wirklich Inhalte dafür gibt! Das war mir neu und sicherlich eines meiner Learnings bei diesem Buch.
Wenn man PARA im Team einsetzt, sollte es ein Playbook geben. Dennoch sollte man nur Inhalte teilen, die nicht privat sind.
Das Herzstück von PARA ist die Projektliste, die man zum Start bei seiner persönlichen Inventur erstellt. Dafür reicht es auch aus, einfach erstmal alle aktuellen Projekte aufzulisten, ehe man eine entsprechende Ordnerstruktur anlegt.
PARA hat 3 einfache Regeln:
- Organisieren nach Ergebnissen
- Organisieren „just-in-time“
- Dinge sehr informell halten (ruhig etwas messy, damit ungeplante Verbindungen entstehen)
Ein Mehrwert entsteht nicht vom reinen Input, sondern von den Inhalten, die man daraus produziert. In Form von Projekten oder beim Sammeln und Gruppieren der einzelnen Inhalte entstehen zufällige Verbindungen, die man vorher nicht so vorhersehen würde.
Man kann mit Emojis sowie Groß- und Kleinschreibung arbeiten, um die verschiedenen Ordner oder Notizbücher zu unterscheiden. Hier berichte ich über mein eigenes PARA-Setup.
Archiv als Startpunkt und „digitale Bankrott-Erklärung“
Das Archiv ist ein „cold storage“ für das digitale Leben, eine „Zeitkapsel“ und gleich ein Startpunkt für neue Projekte. Es ist kein „Ideen-Friedhof“. Wenn es einem zu viel wird, kann man einfach ALLES archivieren. Das nennt man auch „digitalen Bankrott“.
Generell wichtig ist es, nicht zu viele Dinge aufzunehmen und ein „digitaler Sammler“ zu werden. Daher sollte das im Fokus stehen:
Was ist wirklich zu gebrauchen? Und inspiriert mich der Inhalt oder bewegt er mich?
Ein Herzstück von PARA ist das Weekly Review, das auch gerne mal übersprungen werden kann, da das System sehr robust ist. In den Projekten findet die eigentliche Arbeit statt. Beim Review werden Notizen aus der Inbox verteilt. Dabei stellt man sich die Frage, wo könnte ich eine Notiz als Nächstes gebrauchen? Areas und Resources sollten dann beim monatlichen Review beachtet werden.
Dabei sind folgende Fragen wichtig:
- Was ist der Standard? Erfülle ich diesen noch?
- Gibt es neue Projekte, Gewohnheiten oder Routinen? Was könnte ich stoppen oder starten?
- Gibt es neue Interessen, Hobbies, etc.?
Hier findest du das Buch auf Deutsch und Englisch, ich habe mich für die englische Variante entschieden, weil es nur die Hälfte gekostet hat…
- Die PARA Methode von Tiago Fort auf Deutsch (Werbung)
- The PARA Method auf Englisch (Werbung)
Fazit: neue Mehrwerte gesammelt und in Zettelkasten gespeichert
PARA hat für mich lange sehr gut in meinem alten Notiz-Tool funktioniert. In Obsidian bin ich etwas davon abgewichen, was mich in meiner Arbeit beeinträchtigt hat. Auch im Zusammenspiel mit verschiedenen Diensten (Taskmanager, Ordnerstruktur, etc.) habe ich die Zügel nun etwas gelockert und gehe das Thema entspannter an. Mir hat dieses Buch aber noch mal ein paar Mehrwerte geliefert, wie ich weiter oben beschrieben habe.
3 Tipps für dich!
Womit kannst du gleich jetzt starten? 3 Tipps auf die ✋
- Setze die PARA-Struktur in dem Notiz-Tool oder deinem Cloud-Anbieter um und erstelle die vier Ordner der ersten Ebene.
- Erstelle deine aktuelle Projektliste.
- Archiviere alle bestehenden Notizen oder Dateien.
Wie nutzt du PARA in deinem Alltag oder welche Probleme beschäftigen dich? Hinterlasse mir gerne Kommentar und lass uns diskutieren!